Mit dem Film ‚Z‘ begründet Constantin Costa-Gavras das Genre des Politthrillers. Der Film beschreibt den Weg zum Putsch der rechtsradikalen Obristen in Griechenland und er trägt entscheidend zu meiner Politisierung bei. Auch in Duisburg gibt es in den 1970ern viele Griechen, die von den Militärs ins Exil getrieben wurden und so zumindest Folter und Ermordung entgehen. Am Dellplatz, im Gebäude des heutigen ‚Grammatikoff‘, ist einer ihrer Treffpunkte. Erst 1975 bekommt Griechenland wieder eine demokratische Verfassung. Die Bilder der glücklichen Heimkehrer, darunter auch Mikis Theodorakis, gehen um die Welt.
1979 beschließe ich, mir das Land einmal anzusehen. Mit einem WG-Kumpel mache ich mich auf den Weg. An der A3-Auffahrt im Röttgersbach beginnt mit ‚Daumen raus‘ unsere abenteuerliche Reise. Das Ziel: Agia Galini. Ein kleines Fischerdorf auf der Insel Kreta.
Es ist ein heißer Sommer. Mein Soundtrack ist in dieser Zeit Bob Dylans Album ‘Desire’ und noch heute spüre ich die brennende Sonne, wenn ich die Songs daraus höre. Aus den Radios tönt andere Musik. Der ‘Logical Song’ von Supertramp ist allgegenwärtig. Er wird überall gespielt, egal, wohin uns unser Weg führt. In Österreich, in Jugoslawien, in Griechenland. Ein wenig verblüfft und amüsiert bin ich über den Wandschmuck, den ich in vielen griechischen Gaststätten und Wohnungen entdecke: Die Alpen! Schneebedeckt!

Larissa
Schon im jugoslawischen Mazedonien werden die Schriftzeichen kyrillisch. Zumindest die Großbuchstaben habe ich bald verstanden. Wir passieren Orte von denen ich bisher nur im Geschichts- oder Lateinunterricht gehört hatte. Große Namen, wie Saloniki und Olympia. Doch ein Ort, von dem ich bis dahin nie gehört hatte, den ich nie besucht habe und wohl auch nie besuchen werde, hinterlässt bei mir einen bleibenden Eindruck. Zumindest sein Name. Larissa. Schuld ist Georgios.
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